Handkettensäge oder Drahtsäge – welcher Sägetyp ist optimal?

Handkettensäge oder Drahtsäge

Möchte man Schnittarbeiten an Ästen oder Bäumen durchführen, gibt es viele praktische Helfer. Am gängigsten ist sicherlich die motorisierte Kettensäge. Mit ihr lässt sich schnell und einfach Holz zerkleinern.

 

Bei Aktivitäten im Freien, wie beim Campen, Wandern oder als Jäger hat man jedoch oft keine motorisierte Kettensäge zur Hand oder der Einsatz vor Ort ist einfach nicht möglich. Doch auch in diesen Fällen gibt es passende Werkzeuge, um Holz möglichst einfach sägen zu können.

 

Die Lösung ist eine Handkettensäge oder eine  Drahtsäge. Doch welcher Sägentyp ist der Beste? Wir haben beide Sägen unter die Lupe genommen und verraten die Antwort.

 

 

Was die Handkettensäge und die Drahtsäge auszeichnet

Zum „Antrieb“ einer Handkettensäge oder Drahtsäge dient ausschließlich die Muskelkraft. Eine Säge dieser Art besteht im Wesentlichen aus einer Sägekette oder einem Sägedraht. An den Enden befinden sich Griffe, mit denen sich die Handkettesäge oder Drahtsäge hin und her bewegen lässt.

 

Beide Sägetypen können zwar von nur einer Person bedient werden, die Bedienung durch zwei Personen ist jedoch um ein Vielfaches einfacher.

 

Sowohl die Handkettensäge als auch die Drahtsäge haben einen interessanten Vorteil: Sie verursachen keinen Lärm. So kann man den ganzen Tag hindurch sägen, ohne dass sich die Nachbarn gestört fühlen.

 

Außerdem sind beide Sägetypen sehr kompakt und leicht. Gerade für den Einsatz unterwegs ist das ein bedeutender Vorteil.

 

 

Sägetyp #1: Die Drahtsäge und ihre Vorteile

Eine Drahtsäge funktioniert im Prinzip genau wie die Handkettensäge – durch das Schieben und Ziehen in gegenüberliegende Richtungen, also sozusagen „von links nach rechts“.

 

Die Drahtsäge eignet sich unter anderem für das Sägen von Ästen, Holz, Kunststoff und Plastik. Somit ist sie für viele Arbeiten in der Natur geeignet.

 

Widmen wir uns nun der Frage, wo der Unterschied zur Handkettensäge liegt: Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass die Drahtsäge mit einem Draht und nicht mit einer Kette versehen ist. Ein solcher Draht ist recht dünn, wodurch sich filigranere Schnitte als mit einer Handkettensäge durchführen lassen. Allerdings neigt ein dünner Draht gerne zum Brechen, weshalb man etwas achtsamer mit einer Drahtsäge arbeiten sollte. Es schadet also nicht, gleich eine Ersatz-Drahtsäge mit im Gepäck zu haben. Ein Draht besitzt zudem keine Zähne kann sich somit nur schwer freischneiden. In der Praxis führt das gerne zu einem schnelleren Klemmen der Säge.

 

Diverse Drahtsäge-Tests haben gezeigt, dass zwischen den einzelnen Drahtsägen-Modellen oft keine großen Unterschiede bestehen: Die Hauptunterschiede findet man bei den Handgriffen und bei der Drahtlänge. Diese Länge beträgt üblicherweise zwischen 50 und 60 cm und ist somit kürzer als die Kette einer Handkettensäge.

 

Noch wichtiger Tipp für all diejenigen, die sich eine Drahtsäge kaufen möchten: Das Verbindungselement zwischen Griff und Draht sollte einen robusten Eindruck machen, um ein vorzeitiges Brechen zu vermeiden (Stichwort: Sollbruchstelle).

 

 

 

Sägetyp #2: Die Handkettensäge und ihre Vorteile

Kommen wir nun zur Handkettensäge. Das Funktionsprinzip entspricht – wie bereits erwähnt – dem der Drahtsäge: Durch Schieben und Ziehen bewegt man die Handkettensäge durch das Material.

 

Der große Vorteil der Handkettensäge liegt in ihrer leistungsstarken Sägekette. Diese Sägeketten sind in ihrer Arbeitsweise an die professionellen Ketten einer Motorsäge angelegt, die im Einsatz wahre Höchstleistungen erbringen müssen. Mit einer Handkettensäge werden diese Vorteile so gut wie möglich auf einen „Handantrieb“ übertragen.

 

Das heißt: Möchte man mit einem robusten Arbeitsgerät von Hand sägen, ist die Handkettensäge eine sehr interessante Wahl.

 

Mit einer Handkettensäge lassen sich vor allem dicke Äste und sogar Baumstämme sägen. Das liegt unter anderem daran, dass die Sägezähne der vielgliedrigen Hand Kettensägen gegenläufig angeordnet sind. Das reduziert auch ein lästiges Festsetzen und Verklemmen, wie es bei der Drahtsäge häufiger vorkommen kann. Eine Handkettensäge weist eine hohe Stabilität und Robustheit auf. Damit sind Sägearbeiten möglich, für die sonst eventuell sogar eine Motorsäge notwendig wäre.

 

Ein weiterer Vorteil einer Ketten-Hand-Säge ist, dass man mit ihr selbst schwierigste Stellen wie hartnäckige Wurzeln erreicht. Solche Arbeiten sind sogar für eine herkömmliche Kettensäge eine Herausforderung, wenn man die Kette nicht beschädigen möchte.

 

Handkettensägen gibt es üblicherweise in einer Länge von ca. 65 Zentimetern. Mit dieser Länge ist man für die meisten Sägeaufgaben sehr gut gerüstet. Eine Drahtsäge ist oft etwas kürzer.

 

Die Griffe einer Handkettensäge sind in der Regel überaus handschonend; die Kettensäge besteht meist aus rostfreiem Stahl. So wird eine lange Lebensdauer gewährleistet. Da die Herstellung einer hochwertigen Sägekette recht aufwändig ist, liegt der Preis für eine Handkettensäge meist etwas über dem Preis einer Drahtsäge. Der zusätzliche Komfort sowie die Leistung rechtfertigen in unseren Augen allerdings auch den Mehrpreis. Außerdem sind viele Sägeketten nachschärfbar.

 

Oft wird eine professionelle Hand Kettensäge mit einer passenden Transporttasche oder Gürteltasche geliefert. Die Sägekette kann somit ganz einfach zusammengewickelt und kompakt verstaut werden. Ein geringes Packmaß und ein sicherer Transport kann also gewährleistet werden. Gerade für Waldarbeiten oder (Freizeit-)Aktivitäten im Freien sind das überzeugende Argumente.

 

 

 

Eine Handkettensäge ist meistens die erste Wahl

Für welchen Sägetyp sollte man sich nun entscheiden – Handkettensäge oder Drahtsäge? Die wichtigsten Vor- und Nachteile sind hier kompakt zusammengefasst:

 

 HandkettensägeDrahtsäge
VorteileFür dicke Äste und Baumstämme geeignetFür viele Materialien (Äste, Holz, Kunststoff, Plastik)
Sägekette statt DrahtDünner Schnitt
Im Regelfall nachschärfbarGünstigere Variante
Meist etwas länger
Weniger Festsetzen
Erhöhte Stabilität
Oft mit Tansporttasche
NachteileNur für HolzDraht neigt zum Brechen
Dickerer SchnittFestsetzen des Drahtes
Teurere VarianteOft etwas kürzer
Schlechterer Freischnitt

 

Unserer Ansicht nach weist die Drahtsäge keine nennenswerten Vorteile zur Handkettensäge auf. Sie ist zwar meist etwas günstiger in der Anschaffung und verfügt über einen dünneren Schnitt – diese Merkmale dürften in der Praxis aber kaum entscheidend sein.

 

In der Praxis zählen viel mehr ein gutes Sägeverhalten, Stabilität beim Arbeiten und eine zuverlässige Zerspanung in schwierigen Materialien. Genau hier punktet die Handkettensäge. Zudem ist die Handkettensäge oft etwas länger, wodurch sie vielseitiger eingesetzt werden kann.

 

Das Arbeiten mit der Handkettensäge dürfte bei vielen Anwendern aufgrund der Sägetechnik etwas einfacher von der Hand gehen als mit der Drahtsäge. Ein weiterer Pluspunkt für die Handkettensäge.

 

Unsere Empfehlung lautet daher: Wer Holz bearbeiten möchte, greift zur Handkettensäge. Wem das gelegentliche Sägen in Kunststoff wichtig ist, kann sich eine Drahtsäge näher ansehen.

 

 

Handkettensäge kaufen: Was gilt es zu beachten?

Genauso wie bei Drahtsägen, sind auch die einzelnen Modelle an Handkettensägen sehr ähnlich. Man sollte dennoch folgendes beachten:

 

  • Ist die Länge ausreichend?
    (Normalerweise verfügt eine Handkettensäge über eine Sägekette von ca. 65 cm, was für die meisten Sägearbeiten ausreichend sein dürfte)
  • Machen die Griffe bzw. Griffschlaufen einen soliden Eindruck?
    (Empfehlung: Sie sollten aus strapazierfähigem Nylon bestehen)
  • Ist die Sägekette nachschärfbar?
    (Im Zweifelsfall auf einen entsprechenden Zusatz achten)
  • Wurden rostfreie Materialien verwendet?
    (Empfehlung: Auf den Hinweis „rostfreier Stahl“ achten)
  • Wird eine Transporttasche mitgeliefert?
    (Empfehlung: Sollte in jedem Fall enthalten sein. Oft als komfortable „Gürteltasche“.)

 

Generell gilt, dass sich eine hochwertige Verarbeitung im Preis widerspiegelt: Es muss natürlich nicht das teuerste Modell sein, doch Hände weg von Billig-Produkten!

 

Wir möchten Ihnen die lästige Suche nach einer passenden Handkettensäge ersparen. Daher haben wir viele Produkte angesehen sowie Handkettensäge-Tests durchsucht und die verschiedenen Sägen einem Vergleich unterzogen. Unsere Empfehlung ist die CampBuddy Handkettensäge inkl. Gürteltasche. Sie ist 65 cm lang, hat Griffschlaufen aus Nylon, verfügt über eine rostfreie und nachschärfbare Sägekette und wird mit einer Gürteltasche geliefert. Kaufen kann man das gute Teil hier »*.

 

Das folgende Video zeigt unsere Handkettensägen-Empfehlung im Einsatz. Man kann gut erkennen, welche Schnittleistung man mit einer hochwertigen Handkettensäge durch bloße Muskelkraft erzielen kann:

Test: CampBuddy HandKettenSäge

 

 

Praxistipp: Wie man aus einer Handkettensäge eine Wurfsäge macht

Eine Wurfsäge ist nichts anderes als eine Handkettensäge mit zwei Seilen zur Verlängerung der Griffe. Mit einer Wurfsäge lassen sich hohe Äste jenseits der Reichweite von Leiter und herkömmlicher Säge erreichen. Möchte man solche Äste absägen, kann man eine Handkettensäge einfach zur „Wurfsäge“ umfunktionieren.

 

Hierzu wirft man zunächst ein Seil um den zu sägenden Ast. Dann befestigt man das Ende des Seils an der Griffschlaufe – beispielsweise mit einem Knoten oder Karabiner. Ein zweites Seil wird an der anderen Griffschlaue befestigt.

 

Nun kann man die Handkettensäge für hohe Äste bis zur gewünschten Stelle in den Baum ziehen. Anschließend kann mit dem Sägen begonnen werden, indem abwechselnd an den beiden Seilen gezogen wird. Eine sehr praktische Sache.

 

 

Handkettensäge oder Drahtsäge: Unser Fazit

Für die meisten Arbeiten ist die Handkettensäge vorzuziehen. Sie hat ein besseres Schnittverhalten, ist robust und lässt sich nachschärfen. Das rechtfertigt auch den Mehrpreis zu einer Drahtsäge. Wer hingegen nicht nur Holz sondern auch Kunststoff sägen möchte, sollte sich eine Drahtsäge ansehen. Mit unserer Handkettensäge-Empfehlung ist das passende Modell schnell gefunden.

 

 

 

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