Welche Sägekette ist die Richtige – Unterschied: Halbmeißel und Vollmeißel

 

Die Wahl der richtigen Sägekette ist beim Einsatz einer Motorsäge von besonderer Bedeutung. Denn von ihr hängen viele Parameter – wie beispielsweise das Schnittverhalten und die Standzeit (= Lebensdauer) – ab. Bei Motorsägen kommen im Wesentlichen zwei Arten von Sägeketten zum Einsatz: Halbmeißelketten und Vollmeißelketten. Spätestens wenn eine neue Kette angeschafft werden muss, kommen Fragen wie: „Welche Sägekette ist die Richtige“, „Wo liegen die Unterschiede?“ oder „Wann sollte man welche Kette verwenden?“ auf. Dieser Ratgeber soll Licht ins Dunkel bringen.

 

 

 

Was Halbmeißel und Vollmeißel überhaupt bedeutet

Schauen wir uns zunächst einmal an, wie eine Sägekette aufgebaut ist. Eine solche Endloskette besteht aus einzelnen Gliedern: Dem Treibglied, dem Verbindungsglied und dem Schneidglied. Die Aufgabe des Treibgliedes (auch Antriebsglied genannt) ist es, die Kraft des Motors auf die Sägekette zu übertragen. Das Verbindungsglied stellt die Verbindung zwischen Treibglied und Schneidglied her. Dem Schneidglied kommt im Einsatz eine besondere Bedeutung zu – denn es ist für den eigentlichen Sägeprozess zuständig. Es besteht aus dem Zahn an der Oberseite und einem vorangestellten Tiefenbegrenzer. Je nach Form des Zahnes unterscheidet man zwischen Halbmeißelkette und Vollmeißelkette. Die Bezeichnungen Halbmeißelzahn und Vollmeißelzahn sind ebenso gebräuchlich.

 

 

 

Halbmeißel

Halbmeißel

Die Halbmeißelkette für den universellen Einsatz

Die Zahnkante des Halbmeißelzahns ist seitlich abgerundet. Diese Geometrie verleiht dem Zahn eine gewisse Unempfindlichkeit, weshalb er für universelle Einsätze zu empfehlen ist. Der Halbmeißel besticht zudem durch eine gute Standzeit. Auch beim Nachschärfen ergeben sich Vorteile: Die Halbmeißelkette lässt sich einfacher nachschärfen und verzeiht auch kleine Fehler beim Schärfvorgang. Allerdings ist die Schnittleistung geringer als beim Vollmeißel. Daher wird die Halbmeißelkette vorzugsweise im semiprofessionellen Einsatz sowie im Privatbereich eingesetzt. Die geringere Schnittleistung wirkt sich dort kaum aus. Der Halbmeißel hat zudem eine geringere Rückschlagneigung, was vor allem für Gelegenheitssäger ein Plus in puncto Sicherheit darstellen dürfte.

 

 

 

Vollmeißel

Vollmeißel

Profis greifen gerne zur Vollmeißelkette

Der Vollmeißelzahn ist sehr scharfkantig, wodurch er schnittfreudig und aggressiv arbeitet. Seine Schnittleistung liegt um bis zu 20% über der von Halbmeißelketten. Im Vergleich neigt die Vollmeißelkette eher zum Rückschlag. Die empfindlichere Zahngeometrie wirkt sich negativ auf die Standzeit aus, wobei eine etwas abgestumpfte Kette immer noch eine gute Schnittfreudigkeit aufweist. Ein Kontakt mit dem Boden, Steinen oder sonstigen Fremdkörpern verzeiht diese Kettenart eher schwerlich. Der Schärfvorgang sollte bei der Vollmeißelkette sehr präzise ausgeführt werden.

 

 

 

Fazit

Der Unterschied zwischen der Halbmeißelkette und der Vollmeißelkette liegen in ihrer Zahnform. Beide Zahnformen haben ihre Vor- und Nachteile. Welche Sägekette die Richtige ist, hängt vom Anwendungsfall ab.

 

So verfügt die Halbmeißelkette über eine hohe Schnittleistung, die Rückschlagneigung ist vergleichsweise moderat und sie ist leicht zu schärfen. Durch die unempfindliche Zahnform ist sie universell einsetzbar. Dafür liegt die Schnittleistung hinter der von Vollmeißelketten zurück, was bei gelegentlicher Anwendung aber kaum eine Rolle spielen dürfte.

 

Vollmeißelketten sind für den Profi-Einsatz ausgelegt. Sie sind aggressiv und haben eine hervorragende Schnittleistung. Allerdings ist beim Umgang Achtsamkeit gefragt. Dies liegt an der höheren Rückschlagneigung aber auch an der empfindlichen Zahnform, mit der man versehentliche Sägeausflüge in Steine oder sonstige Fremdkörper vermeiden sollte. Das Nachschärfen dieser Kettenart sollte von geübten Händen ausgeführt werden.

 

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